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Mann vor einem Regal mit Installationsmaterial
Arbeitssuchende fördern

„Das geht nicht von heute auf morgen“

Vor rund vier Jahren hat sich Simon Tschann beruflich selbstständig gemacht. Unterstützt wurde sein Werdegang durch das Unternehmensgründungsprogramm (UGP) des AMS. Heute hat er vier Mitarbeitende und einen Lehrling.

Selbstbestimmung, freie Zeiteinteilung und keinen nervenden Chef im Rücken. Das sind häufige Argumente, die von Menschen angeführt werden, die sich beruflich selbständig machen möchten. Doch um eine ausgewogene Entscheidung zu treffen, sollte das Für und Wider klug abgewogen werden. Einer, der nach reiflicher Überlegung den Entschluss gefasst hat, sich beruflich auf eigene Beine zu stellen, ist Simon Tschann.

Der 36-Jährige hat sich vor rund vier Jahren mit Unterstützung des Unternehmensgründungsprogramm (UGP) des AMS als Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker selbstständig gemacht. „Beruflich selbstständig zu sein, das geht nicht von heute auf morgen. Bei mir war es ein Prozess, der sich über zwei Jahre hinweg entwickelte“, erzählt der gelernte Gas-Wasser-Heizungsinstallateur. Tätig bei einem großen Heizungs- und Sanitätsbetrieb genoss er viele Jahre die Vorzüge einer festen Anstellung.

„Natürlich war die Sicherheit des Jobs ein wesentlicher Aspekt, gerade als junger Familienvater, der sich ein Haus baut, geht man nicht leichtfertig Risiken ein.“ Finanzielle Absicherung und geregelte Arbeitszeiten konnten jedoch die steigende Unzufriedenheit mit seiner beruflichen Tätigkeit nicht beseitigen. „Schlussendlich war ich an dem Punkt, wo mir klar wurde, dass die Unternehmensphilosophie nicht mehr zu mir passt.“

Tolle Beratung im Unternehmensgründungsprogramm

Er kündigte seine Anstellung und hatte im Jänner 2020 den ersten Termin beim AMS Feldkirch. „Ich hatte schon klare Vorstellungen bezüglich meiner Selbstständigkeit“, schildert Tschann, „das Gründungskonzept war ausgearbeitet und die Finanzierung mit der Bank besprochen.“ So wurde er ins Unternehmensgründungsprogramm (UGP) des AMS vermittelt und startete unverzüglich in die dreimonatige Vorbereitungsphase. „Ich hatte einen tollen Berater, der mich bei allen Fragen unterstützt und mich perfekt auf die Selbstständigkeit vorbereitet hat. Ich hatte auch die Gelegenheit, andere Jungunternehmer kennen zu lernen. Da ist man gleich in einem positiven Flow“, zeigt sich Tschann begeistert.

Simon Tschann hat alle Hände voll zu tun. Sein Installationsbetrieb EWT-Tschann floriert.

Motiviert und voller Tatendrang löste er im März 2020 seinen Gewerbeschein. Doch was dann folgen sollte, konnte kaum jemand vorhersehen. Mit dem Ausrufen der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown kam der Wirtschaftsmotor derart ins Stocken, das viele Betriebe um ihre Existenz fürchteten. Auch für Simon Tschann stand jetzt vieles auf dem Spiel. Gerade mit dem Elan eines Jungunternehmers gestartet, schon der erste Nackenschlag. „Es war ein Schock, die ersten Nächte habe ich nicht gut geschlafen“, erinnert sich Tschann, „doch ich hatte bereits Aufträge aus meinem persönlichen Umfeld lukriert, und es kamen immer weitere hinzu. So bin ich dann doch mit einem guten Gefühl in die Selbstständigkeit gestartet.“

Bereits drei Mitarbeitende, weitere folgen

Das ist nun über vier Jahre her. Heute hat der 30-Jährige unter dem Namen EWT-Tschann einen florierenden Installationsbetrieb in Satteins mit drei Mitarbeitenden, in den nächsten Monaten kommen der erste Lehrling und ein weiterer Mitarbeiter für die Montage hinzu. „Derzeit läuft es sehr gut“, so Tschann, „von April bis Oktober sind wir mit Heizungssanierungen ausgelastet, wir müssen sogar Aufträge ablehnen.“

Doch der Erfolg kommt nicht von alleine. „Ich arbeite bis zu 70 Stunden in der Woche, bin oft auch am Sonntag im Büro“, erklärt Tschann, „als Selbstständiger hat man ein anderes Zeitverständnis, die Arbeit ist dann erledigt, wenn sie erledigt ist, und nicht dann, wenn die Arbeitszeit vorbei ist.“ Trotz des hohen Zeitaufwandes bereut Simon Tschann seine Entscheidung zur Selbstständigkeit nicht. „Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen und bin ganz anders mit der Arbeit verbunden. Auch der Kontakt zu den Kunden ist ein anderer, wenn man selbst für das verantwortlich ist, was man tut.“

Die größte Herausforderung für den Familienmenschen ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem. „Für mich sind meine Frau und die Kinder sehr wichtig. Es ist ein Lernprozess, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Es gilt, einen Weg zu finden, der für alle passt. Man darf nicht nur den Betrieb im Kopf haben, sondern soll auch Dinge nicht aus den Augen verlieren, die einem wichtig sind.“

Das Unternehmensgründungsprogramm des AMS

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