Unweit des Bludenzer Bahnhofes befindet sich das Restaurant Antonio. Hier bewirtet Inhaber Avni Pllana mit seinem neunköpfigen Team die Gäste mit regionalen und italienischen Spezialitäten, von traditionellen Kässpätzle und saftigen Steaks bis zu handgeformten Pizzas und hausgemachten Nudelgerichten. Doch das Herz des aus dem Kosovo stammenden Gastronomen schlägt nicht nur für die abwechslungsreiche Küche, sondern auch für sozial benachteiligte Menschen.

So unterstützt der Unternehmer die regionale Initiative „Stunde des Herzens“, indem er unter anderem ältere Menschen mit Lebensmitteln beliefert, die vom Verein Tischlein deck dich bereitgestellt werden. Sein soziales Engagement zeigt sich auch bei der Einstellung von neuen Mitarbeitenden. So konnten in intensiver Zusammenarbeit mit der Caritas Vorarlberg bereits einige Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen im Betrieb aufgenommen werden. „Ich schaue gerne über den Tellerrand und gebe Menschen eine berufliche Chance, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind“, erzählt Pllana. „Für mich sind neben den praktischen Kenntnissen vor allem Persönlichkeit, Lebenseinstellung und Freude an der Arbeit entscheidende Kriterien, da spielen Alter oder sonstige Einschränkungen keine Rolle.“

AMS-Projekt als Chance

Von dieser offenen und Menschen zugewandten Haltung profitierte auch der 57-Jährige Ali Elnawasny. Der studierte Politikwissenschaftler verließ Anfang der 1990er-Jahre aufgrund politischer Unterdrückung sein Heimatland Ägypten und kam mit Unterstützung eines Institutes in Kairo nach Österreich, zuerst nach Klagenfurt, dann nach Wien, wo er bis zu seiner Übersiedlung nach Vorarlberg lebte. Über verschiedene Kurse hat sich der berufliche Quereinsteiger in der Gastronomie weitergebildet und war meist in der Küche als Pizzakoch beschäftigt.

Über ein AMS-Projekt in Wien, das von der ZIB Training GmbH durchgeführt wird und sich der überregionalen Vermittlung widmet, kam der Kontakt zum Restaurant Antonio zustande. „Ich war mit meiner beruflichen Situation nicht mehr zufrieden. Bei einigen Arbeitgebern war ich als Pizzakoch für die gesamte Küche verantwortlich. Da stand nur der schnelle Profit im Vordergrund und es wurde beim Personal eingespart“, erinnert sich Ali Elnawasny, „und da ich in Wien keine familiären Verpflichtungen habe, sah ich das AMS-Projekt als Chance, einen neuen Weg einzuschlagen.“

Für Pllana ist die Einstellung von Ali Elnawasny ein Glücksgriff. „Unser langjähriger Pizzakoch hat uns aus privaten Gründen verlassen. So haben wir uns an das AMS gewendet, das uns auf Ali und das Vermittlungsprojekt aufmerksam gemacht hat“, schildert der Gastronom und hält große Stücke auf seinen Mitarbeiter. „Ali ist ein offener und ehrlicher Typ, und noch dazu ein super Pizzakoch.“ Seit rund vier Monaten ist Ali Elnawasny nun beim Restaurant Antonio als Pizzakoch beschäftigt und hat sich im Ländle schon gut eingelebt. „Ich mag Vorarlberg, es ist ruhig hier und die Menschen sind freundlich, richtig gute Leute“.

Was ihm die Integration enorm erleichtert, ist das tolle Arbeitsumfeld und die freundschaftliche Beziehung zu seinem Chef. „Bei uns herrscht das Motto ´Wir arbeiten gemeinsam´, erklärt Pllana, „wir haben zwar eine klare Aufgabenverteilung in der Küche, wenn es aber irgendwo eng wird, helfen wir uns gegenseitig.“

Kooperatives Miteinander

Ein kooperatives Miteinander ist für den Unternehmer wichtig, daher schätzt er auch die enge Zusammenarbeit mit dem AMS und dessen Partnerorganisationen. „Die ganze Betreuung bei der Vermittlung von Ali war hervorragend“, lobt Pllana, „die Trainerin des ZIB-Projektes war einfach super und hält immer noch Kontakt zu uns. So hat sie erst kürzlich angerufen, und sich erkundigt, wie es Ali geht.“

Für Ali Elnawasny steht fest, dass er die berufliche Zeit bis zur Pension im Restaurant Antonio verbringen möchte und wünscht sich mehr solcher Arbeitgeber wie Avni Pllana, Menschen, die ein Verständnis für die Anforderungen in der Gastronomie haben und nicht nur dem schnellen Geld hinterherjagen.

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Mit offenem Recruiting kommen Unternehmen #weiter

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