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Einfluss der Sprache auf das Bewerbungsverhalten

Eine Studie des AMS Österreich in Kooperation mit der Universität Innsbruck geht der Frage nach, inwiefern die Verwendung einer für Frauen und ältere Personen attraktiven Sprache zu einem größeren Pool an Bewerberinnen und Bewerbern führt.

Zahlreiche Branchen klagen aktuell über einen Mangel an Fachkräften. Dabei verzichten viele Unternehmen auf noch ungenutztes Potenzial, weil sie bestimmte soziodemographische Gruppen nicht ausreichend ansprechen und so viele formal geeignete Personen für eine Bewerbung nicht erreichen. Die meisten Stellenanzeigen enthalten Formulierungen, die für bestimmte soziodemographische Gruppen von Arbeitsuchenden weniger attraktiv sind als für andere Gruppen.

Insbesondere für Frauen wurde empirisch nachgewiesen, dass Formulierungen, die sich auf männliche Stereotype beziehen, dazu führen, dass sich diese weniger von der ausgeschriebenen Stelle oder der Organisation als potenzieller Arbeitgeberin, potenziellen Arbeitgeber angesprochen fühlen. Inwiefern sich diese geringere Attraktivität allerdings im Feld im tatsächlichen Bewerbungsverhalten von Arbeitsuchenden niederschlägt, ist bisher so gut wie nicht empirisch erforscht worden.

Ebenso fehlen Daten für die Auswirkungen von Formulierungen in Stellenanzeigen, die stereotyp jugendliche Begriffe und Formulierungen enthalten, auf die wahrgenommene Attraktivität und vor allem das Bewerbungsverhalten älterer Arbeitsuchender. Um diese Lücken zu, wurde die Studie „Einfluss von Sprache in Stellenanzeigen auf Bewerbungsverhalten“ des AMS Österreich in Kooperation mit der Universität Innsbruck durchgeführt.  

Wesentliche Erkenntnisse

Die Studie untersucht den Einfluss von geschlechts- und alterskonnotierter Sprache in Stellenanzeigen auf das Bewerbungsverhalten von weiblichen, männlichen, jüngeren und älteren Arbeitsuchenden. Datengrundlage sind 391 Stellenanzeigen und 17.686 zugehörige Bewerbungen von Randstad Austria GmbH, die mit einem von der Universität Innsbruck entwickelten Wörterbuch analysiert wurden, welches im Job Ad Decoder JADE verwendet wird.

Die Ergebnisse zeigen deutliche positive Effekte von weiblich konnotierter Sprache auf die Bewerbungen von Frauen, sowie von älter konnotierter Sprache auf die Hebung des Altersdurchschnitts im Bewerbungspool. Jünger konnotierte Sprache zeigt hingegen keine nennenswerten Zusammenhänge mit dem Bewerbungspool; ähnliches gilt auch für männlich konnotierte Sprache, wo nur in weiblich dominierten Berufsfeldern ein negativer Zusammenhang mit dem Bewerberinnenanteil besteht.

Die Befunde widerlegen bestehende Annahmen, dass eine weiblich bzw. älter konnotierte Sprache zu einem größeren Bewerbungspool führt. Jedoch hat älter konnotierte Sprache einen schwachen positiven Effekt auf die Anzahl der als geeignet eingestuften, „positiven“ Bewerbungen. Die Studie zeigt eine Reihe an zusätzlichen Faktoren auf, welche ebenfalls positiven Einfluss auf Bewerbungen von Frauen und die Hebung des Altersdurchschnitts haben, und die - ähnlich wie die Sprache - im Einflussbereich von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern liegen.

Insgesamt bestätigt die Studie, dass der Einsatz des Job Ad Decoders JADE deutlich dazu beiträgt, Frauen und ältere Personen zu Bewerbungen zu ermutigen und die Diversität des Bewerbungspools zu fördern.

Zur Studie "Einfluss von Sprache in Stellenanzeigen auf Bewerbungsverhalten"

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