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Mann im Büro
Netzwerke bilden

Den persönlichen Rucksack aufmachen

Personen, die schon länger ohne Arbeit sind, haben es besonders schwer, einen Job zu finden. Um diese Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, betreibt die itworks Personalservice & Beratung gemeinnützige GmbH das Projekt proaktiv, finanziert vom Europäischen Sozialfonds, Land Vorarlberg und AMS Vorarlberg. An den zwei Standorten in Bregenz und Feldkirch sind insgesamt acht Mitarbeitende mit der sozialen Stabilisierung und Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen beschäftigt.

Clearingphase entscheidend

Ein erster Schritt in der Beratung ist die Clearingphase, die ganz entscheidend für den weiteren Vermittlungsprozess ist. „Hier klären wir, was die Gründe für die längere Arbeitslosigkeit sind“, erzählt Andreas Pap, Projektleiter proaktiv, „der persönliche Rucksack wird aufgemacht und wir schauen nach, was zu viel vorhanden ist und was noch hinein sollte.“ Die wesentlichen Probleme, die den Rucksack schwerer machen, sieht Pap im Konsum von Suchtmitteln wie Drogen oder Alkohol, in gesundheitlichen Einschränkungen, Kinderbetreuungspflichten aber auch in fehlender Mobilität oder überhöhten Erwartungen.

„Oft passen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung unserer Teilnehmenden nicht so richtig zusammen“, schildert der Projektleiter, „wobei die Vorstellungen der eigenen Chancen am Arbeitsmarkt kaum realistisch sind.“  Auch gibt es Vorbehalte gegenüber öffentlichen Organisationen. „Wir brauchen sicherlich drei bis vier Sitzungen, um Vertrauen zu den Menschen aufzubauen,“ erklärt Pap, „viele wissen nicht genau, was sie bei uns erwartet.“ Seit Beginn des Projektes mit April 2023 sind 140 Personen vom AMS zugewiesen worden. Davon sind 31 Personen bereits wieder ausgetreten, wobei 26 ein reguläres Dienstverhältnis aufgenommen haben. Das entspricht einer Erfolgsquote von rund 80 Prozent.

Andreas Pap leitet das Projekt proaktiv bei itworks Personalservice & Beratung.

Nachbetreuung und Integrationsleasing

Um den Menschen den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern, ist eine gute und vertrauenswürdige Zusammenarbeit mit den Unternehmen Voraussetzung. „Derzeit sind wir mit rund 50 Vorarlberger Unternehmen in Kontakt“, erzählt Pap, „wir bieten den Betrieben ein umfangreiches Service, das weit über die Vermittlung hinausreicht.“ Dazu zählt das Angebot der Nachbetreuung. Wenn nach der Einstellung Bedarf an Unterstützung vorhanden ist, egal ob vom Unternehmen oder der vermittelten Person, werden gezielte Aktivitäten gesetzt. „Es kann gerade zu Beginn zu Missverständnisse zwischen der Person und dem Betrieb kommen, die zur Beendigung des Dienstverhältnisses führen. Da helfen wir durch Aufklärung und Kommunikation. Wir kennen die Geschichte der jeweiligen Person und können so dem Unternehmen verständlicher machen, warum es zu Schwierigkeiten kommen kann. Wir sind sozusagen Übersetzer von unterschiedlichen Sichtweisen.“

Derzeit wird bei rund 20 Prozent der Vermittlungen das Angebot der Nachbetreuung genutzt, was für Pap ein gutes Zeichen ist. „Dass es nicht häufiger in Anspruch genommen wird, zeigt mir, dass die Clearingphase gut funktioniert hat.“ Neu im Programm ist das Integrationsleasing. Das Angebot ist für Unternehmen, die sich ein genaueres Bild über die Leistungsfähigkeit der einzustellenden Person machen möchten. Das Integrationsleasing kann bis zu 12 Monate genutzt werden, wobei die Person bei itworks angestellt ist und rund 30 Prozent der Personalkosten übernommen werden.

Blick weg vom Lebenslauf

Andreas Pap leitet neben proaktiv auch das Projekt Job-Navigator bei itworks und blickt auf eine langjährige Tätigkeit in der beruflichen Integration bei der Lebenshilfe Vorarlberg zurück. Aus seiner Erfahrung weiß der 43-Jährige um die Schwierigkeiten bei der Arbeitsuche und sieht einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der Sensibilisierung im Umgang mit Menschen, die den betrieblichen Anforderungen nicht ausreichend entsprechen. „Unternehmen können nicht erwarten, dass Arbeitsuchende aus unserem Projekt gleich maximale Leistung erbringen. Sie brauchen eine berufliche Perspektive und Zeit, sich zu entfalten“, so Pap.

Dabei gilt, den Blick weg vom Lebenslauf zu richten und sich der Geschichte der Person zuzuwenden. „Meine Erfahrungen sind, dass Unternehmen durchaus ein offenes Ohr haben und bereit sind, sich Zeit zu nehmen. Was es jedoch braucht, ist ein offenes und klärendes Gespräch mit uns, damit die Integration gelingt.

Kontakt itworks
T: +43 664 601 77 5297
E: andreas.pap@itworks.co.at

Weitere Informationen zu itworks Pesonalservice & Beratung

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